"WIR MÜSSEN UNS FRAGEN: WELCHE FUNKTIONEN SOLLEN ÖFFENTLICHE RÄUME ERFÜLLEN?"

Wie kamst Du zur SPD?
Ich bin seit dem Jahr 1998 Mitglied der SPD. Für meinen Eintritt vor nunmehr 20 Jahren war für mich ihr Gerechtigkeitsbild, ihr Aufstiegsversprechen und ihr Verständnis für die Rolle des Staates ausschlaggebend.

Welche Reform, die durch die SPD angestoßen wurde, bewunderst Du am meisten?
Ich bin stolz auf die gesellschaftspolitischen Reformen der Regierung Schröder, wie z.B. die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, die „Homo-Ehe“ oder der familienpolitischen Neuorientierung hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Während in den USA und Großbritannien mit Bill Clinton und Tony Blair die „Neue Zeit“ anbrach befand sich Deutschland bildlich gesprochen im „Gelsenkirchener Barock“. Das änderte sich 1998.

Warum braucht Stuttgart eine starke SPD?
Weil es einer Partei bedarf, die sich seit über 150 Jahren um den sozialen Zusammenhalt kümmert.

Welche natürliche Gabe würdest du gerne besitzen?
Musikalisch zu sein. Manchmal wünschte ich mir, Teil einer Jazz-Band sein zu können, die in einem kleinen Club bei Schweiß, Whisky und Rauch spielt.

Was ist dein Hauptcharakterzug?
Empathie

Hast du eine Lieblingsgestalt in der Geschichte? Was zeichnet diese aus?
Lieblingsgestalt wäre zu viel gesagt. Aber einer, der meine politische Sozialisation stark prägte war Bill Clinton.

Nicht nur als Bezirksvorsteher für Stuttgart Süd, sondern auch im Kommunalwahlkampf 2019 ist Dir das Thema Stadtentwicklung besonders wichtig. Welche Schlüsselbegriffe beschreiben für Dich ein positives Zukunftsbild von Stuttgart Süd & Kaltental?
Der Stuttgarter Süden ist der neue Westen 🙂
Willkommen
Gemeinsinn

Konkret möchtest Du Dich für eine intelligente (Weiter-)Nutzung des Areals rund um die Universität Stuttgart sowie dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg am Erwin-Schöttle-Platz einsetzen. Was hat es damit auf sich? Welche Ideen hast Du? Und weswegen könnte die gesamte Umgebung davon profitieren?
Die besondere Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in Zeiten des Wahlkampfes will ich in der Tat für ein Stadtentwicklungsprojekt nutzen. Am Erwin-Schoettle-Platz stehen mittelfristig mit der Verlagerung des Statistischen Landesamtes (Stala) und der Universität Stuttgart Veränderungen an. Ich setze mich dafür ein, dass bei dieser Entwicklung auch die Interessen des Stadtbezirks berücksichtigt werden. Mir schwebt vor, dass auf der frei werdenden Fläche dringend benötigter Wohnraum für Studierende verwirklicht wird. Mit ihnen würde die Böblinger Straße lebendig und wären die Folgen für Gewerbe, Gastronomie und den ÖPNV durch den Wegzug des zweitgrößten Arbeitgebers Stala im Bezirk verkraftbar. Zudem setze ich mich dafür ein, dass die Uni Stuttgart am Standort bleibt. Der Stuttgarter Süden ist Uni-Standort, und das gilt es zu erhalten und zu stärken.

Welche drei lokalpolitischen „Baustellen“ siehst du außerdem im Stuttgarter Süden & Kaltental?
Wohnraumversorgung und Wohnungspreise: Hier braucht es eines ganzen Bündels an Maßnahmen auf verschiedenen politischen Ebenen. Vor allem braucht es aber Tatkraft. Deshalb bin ich froh, dass sich der Bezirksbeirat und ich für die Milieuschutzssatzung in Heslach eingesetzt haben. Denn ich will nicht, dass die alteingesessene Bevölkerung, die hier schon lebte, als man noch vom „hässlichen Heslach“ sprach, verdrängt wird.

Öffentlicher Raum: Wir müssen uns noch stärker Gedanken darüber machen, welche Funktionen öffentliche Räume mittel- und langfristig erfüllen sollen. Wo soll geparkt, wo gespielt und wo Treffpunkte für Ältere in einer Straße geschaffen werden?

Lärm: Noch immer sind auch im Süden viele Menschen von Lärm betroffen. Was können wir z.B. tun, damit die Menschen in der Hauptstätter Straße, in der Immenhofer Straße oder in der Böheimstraße weniger geplagt davon sind?

Welches Motto charakterisiert Dich in deinem politischen Engagement am besten?
„Von nichts kommt nichts“. Man muss sich in Themen einarbeiten, Ausdauer haben und dranbleiben. Nur so erreicht man schrittweise sein Ziel.